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TTM-Bausätze

Von einem genialen Vorbild und einem genialen Modell

Vor einiger Zeit ging ein ziemliches Rumoren durch die Modellbahn-Welt: Die Satteldachwagen der italienischen Staatsbahn FS – bisher nur als Roco-Einfachmodell oder als schwer zu bekommendes Kleinserienmodell von Laser (von den schwer zu bekommenden und geradezu unbezahlbaren Kleinstserienmodellen von Sagi soll an dieser Stelle trotzt aufkommenden Dranges zu Sabbern mal lieber nicht die Rede sein) erhältlich, erschien plötzlich als Bausatz der italienischen Modellbahnzeitschrift Tutto Treno Modellismo (kurz TTM). Der Wagen ist bei TTM direkt zu bestellen (und zu bekommen – in diversen Modellbahngeschäften in Siena und Florenz waren alle oder fast alle Typen ausverkauft), äußerst günstig und dazu noch sehr schön gemacht (von den m.E. fast gleichzeitig erschienenen Wagen von MGM soll hier nicht die Rede sein). Eine umfassende Kritik hat Mitfrokler Erik ja bereits geschrieben – ihm verdanke ich auch meine ersten Bausätze des F und die Ideen für Umbauten.

Ergänzung 31. Juli 2009: Zur Messe 2009 haben zwei weitere Firmen Modelle des Tipo F angekündigt, Brawa und der italienische Hersteller A.C.M.E. (das war wohl vormals Laser ... oder wie auch immer). Einen kleinen Vergleich (vorerst mit dem nun lieferbaren Wagen von A.C.M.E. findet man daher jetzt auf einer eigenen Seite.

Insofern möchte ich auf dieser Seite auch versuchen, nur das zu schreiben, was auf den beiden Seiten oben noch nicht zu finden ist. Und nachdem bei TTM weitere Wagenmodelle erschienen sind (u.a. Kesselwagen mit und ohne Bremserhaus sowie der F mit Bremserhaus) wird uns wohl der Stoff nicht so rasch ausgehen.

Die Bausätze des F lagen schon länger in meinem Schrank, nach einem Urlaub in der Toscana hatten noch G und M (Kesselwagen) dazugefunden. Der Anstoß, endlich loszubauen, kam über eine andere Bastelei (den O3 der OHE), für die ich testweise eine Dose Spraylack gekauft hatte (im örtlichen Hornbach-Markt). Dieser Lack (Primer Super 1147 "Oxidrot" von plasti-kote) schien mir nach den Tests auf kleinen PS-Stückchen sehr passend für das Güterwagen-Rot der FS in der Epoche III, vor allem wenn man die offenen Güterwagen von Klein Modellbahn bzw. Laser daneben stellt.


Abb. 1: Der plasti-kote Lack "Oxidrot" – Frank W. bat mich, zur Steigerung des Wiedererkennungswertes ein Foto von der Spraydose zu machen

Der Typ G mit neuen Achslagern

Ein sehr einfacher "Umbau" ist ein Tausch der Achslager des alten Typs (diese sind im G-Bausatz enthalten) gegen die des neuen Typs (im Bausatz des F enthalten). Dank des genialen Systems von TTM ist das problemlos. Auch der restliche Zusammenbau gestaltet sich einfachst (wobei zu erwähnen bleibt, daß die Spritzlinge des G komplett schwarz sind im Gegensatz zum merkwürdigen Braun der F-Spritzlinge – eine Lackierung ist hinterher also immer notwendig).

Das einzig den Bausätzen fehlende Teil sind die Zettelkästen, die die Vorbild-Wagen aber anhand der Fotos in der Anleitung (und auch der der oben genannten Seiten) sehrwohl hatten. Die Zettelkästen meines G fanden sich in der Bastelkiste und stammen aus dem ehemaligen Günther-Programm – die von Weinert sollten es aber wohl auch tun.


Abb. 2: Der G mit neuen Achslagern, zusammen mit einem L von Klein Modellbahn

Wie das Foto zeigt, passen der L von Klein Modellbahn und bereits rot lackierte G (Rahmen schwarz) farblich bestens zusammen. Der G bekommt noch eine Beschriftung und wird dann nach einer leichten Alterung noch einmal mit Mattlack besprüht.


Abb. 3: Die Unterseite des G – in der Wagenmitte wird das Gewicht mit der Imitation der Bremseinrichtung in den Rahmen geklebt

Statt der einfachen Plastikkupplungsmechaniken des Bausatzes lassen sich die von Roco verwenden, wenn deren "Flügel" abgeschnitten werden. Die Radsätze kommen ebenfalls von Roco (Rp25).

In der Mitte des Wagens erkennt man auf dem obigen Foto die von TTM angebotene Gewichtsplatte, die ebenfalls eine Imitation der Bremseinrichtungen enthält. Sie wird einfach mit Zwei-Komponenten-Kleber unter das Fahrgestell des Wagens geklebt. Zusätzlich habe ich oben auf das Fahrgestell noch ein kleines Stück Blei geklebt.


Abb. 4: Der G mit einer EUROP-Beschriftung – der "EUROP-Rahmen" ist vom Beschriftungssatz des F (mit Bremserhaus), die Nummer wird passend hineingeschnippelt

Die Beschriftung des Wagens habe ich entsprechend der Anleitung angebracht. Nur wollte ich gerne einen EUROP-Wagen, so daß ich einen passenden Rahmen aus der Beschriftung des F mit Bremserhaus von TTM herausgeschnitten habe (die Nummer des F natürlich auch rausschneiden) und eine G-Nummer eingesetzt habe. Das große Bild zeigt die Ränder der Nassschiebebilder sehr deutlich, das menschliche Auge ist hier groszügiger.

Die Beschriftungen stehen denen von z.B. Gassner m.E. in nichts nach. Zum Beschriften braucht man die üblichen Utensilien, wobei ein Weichmacher (etwas der von Gassner) unerläßlich ist (etwa für die Bremsecken auf den genieteten Eckprofilen).

Der Typ F mit Bremserhaus und alten Achslagern

Der neueste Bausatz in der TTM-Familie (zum jetzigen Zeitpunkt) ist der F mit Bremserhaus. TTM liefert hier ebenfalls einen Wagen mit alten Achslagern (somit finden sich nur beim F ohne Bremserhaus neue Achslager), dafür aber mit einem Beschriftungssatz, der auch die typischen "EUROP-Rahmen" der Epoche III enthält.

Der Bausatz besteht wie der G aus schwarzem Kunststoff und ist entsprechend wieder leicht zu montieren, hier besteht sogar das Unterteil aus einem Stück und nicht mehr aus zweien, wie bei G und F ohne Bremserhaus. Problematisch sind jedoch die Aufstiege zum Bremserhaus: Befestigt man den oberen Tritt am Rahmen, so läßt sich das Wagenunterteil nur noch mit Mühe (biegen, schieben, hoffen, ...) in das Oberteil einsetzen, hat man den unteren Tritt ebenfalls montiert, geht es gar nicht mehr! Grund hierfür ist, daß der Rahmen durch Schlitze an den Seiten der Bremserhaus-seitigen Wand "gefädelt" werden muß.


Abb. 5: TTM liefert den F mit Bremserhaus im Gegensatz zum F ohne Bremserhaus mit alten Achslagern – der beschriftete Wagen vor der Alterung, links der problematische Aufstieg zum Bremserhaus (siehe Text)

Mein F ist diesmal mit braunem Fahrwerk versehen (in der Anleitung haben sowohl Vorbild als auch Modellwagen ein braunes Fahrwerk), was auch von den Schwierigkeiten mit den Tritten herrührt. Beim nächsten Wagen weiß ich mehr, werde erst Ober- und unterteil lackieren und dann die Tritte montieren. Die Handläufe am Bremserhaus habe ich übrigens durch solche aus 0,3mm Draht ersetzt.

Bezüglich der Beschriftungen gilt das Gleiche wie für den G geschrieben. Welche Nummern F mit Bremserhaus hatten, schreibt Erik auf seiner Seite zu Umbauten aus TTM-Bausätzen.


Abb. 6: Nun ist er dreckig ... und auch komplett beschriftet. Dahinter lugt auch schon ein fertiger FF hervor – dummerweise habe ich das Bild mit einem anderen überschrieben ... ARGL!

Der Typ FF mit alten Achslagern

Zum FF ist eigentlich bei Erik schon das meiste gesagt – er entsteht aus zwei Bausätzen des F. Das Dach meines FF entstand auch aus zwei F-Dächern, wobei man nach der Alterung die "Nähte" bzw. deren Abstände nicht mehr so sehr erkennt. Das Sprengwerk ist aus dünnen PS-Profilen zusammengesetzt.


Abb. 7: Nun auch endlich der FF ... unter Ausnutzung des Sonnenscheins

Die Beschriftung läßt sich nur zum Teil aus denen von den beiden F-Bausätzen herstellen. Für Anschriften zur Lastgrenzen, Bodenfläche usw. bräuchte man die entsprechenden Daten und vor allem Schriften, um sie selber am PC zu erzeugen. Alternative wäre, daß gerade dort, wo die Werte stehen, so viel Dreck klebt ...

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Zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2007 Anregungen, Probleme? Mail an Webmaster