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Reihe 5146 der ÖBB wird fein gemacht!

Vorbild und Modell

Zwischen 1959 und 1961 lieferte Simmering-Graz-Pauker (SGP) die Dieseltriebwagen der Reihe 5146 für den Nahverkehr auf Haupt- und Nebenbahnen an die ÖBB. Der SGP-Motor mit 540PS konnte die Fahrzeuge auf bis zu 100km/h beschleunigen. 1997 ist der letzte 5146 (die Triebwagen wurden während ihrer Lebenszeit öfter umgebaut) bei den ÖBB ausgeschieden.

Kurzum: Ein Fahrzeug wie für eine Modell-Nebenbahn beim FREMO gemacht. Nicht, daß ich meiner norddeutschen Privatbahn untreu würde ... oh nein! ... aber durch den Umzug nach Österreich, die netten Nebenbahnen in der Umgebung und wegen ersten Treffen in Österreich wurde es jetzt einmal Zeit, sich etwas in dieser Richtung umzutun.

Kommt dazu, daß die ehemalige SGP als Hersteller des Vorbilds inzwischen der Siemens Österreich gehört und ich tagtäglich in einem Büro im ehemaligen SGP-Gelände sitze ... also her mit dem Triebwagen!

Das zugegeben schöne Modell (man sieht ja ein wenig davon auf den Bildern dieser Seite) wurde von Liliput hergestellt – der Anstoß kam dabei von der engagierten österreichischen Firma Dolischo.

Laß' krachen

Erste Tat nach ein wenig Recherche im Internet war, den Triebwagen gleich in ein Paket zu stecken und in's Burgenland verfrachten zu lassen. Dort residierte die Firma Soundmanufaktur, die inzwischen in Wien beheimatet ist und speziell für österreichische Lokomotiven Orginalgeräusche für den ESU LokSound anbietet. Ich habe den Decoder für einen annehmbaren Preis auch dort gekauft und gleich einbauen lassen.

Abb. 1: Im Bereich der Gepäckraumes des 5146 ist ein Loksound-Decoder eingebaut - für den Lautsprecher ist ein Loch im Boden der Inneneinrichtung gekommen

Schon nach kurzer Zeit kam der Triebwagen zurück; nun in der Lage, einen ordentlichen Rabatz zu machen. Für mich am beeindruckensten war eigentlich, daß im Beschleunigen sogar das Schalten in den höheren Gang deutlich zu hören ist.

Die Modefarbe der Saison ...

Natürlich kann man mit dem Decoder auch die Innenbeleuchtung (reizt mich eigentlich weniger) und die mit der Fahrtrichtung wechselnde Spitzenbeleuchtung schalten. Hinten zeigt der 5146 vorbildgerecht ein kleines rotes Licht, vorne drei gelbe ... und das wurmte mich dann. Erstens sind Spitzenlichter beim Vorbild doch eher weiß und zweitens gibt es ja inzwischen LED in den passenden Farben, wenn auch zu etwas höheren Preisen verglichen mit den gelben.

Der aufmerksame Leser dieser Website wird wissen, daß Spielereien mit Decodern und fitzelige Lötereien mit kleinen LEDs eher nicht zu meinen favorisierten Freizeitbeschäftigungen gehören. Aber bei einem Einsatz auf einem FREMO-Arrangement wollte ich einfach nicht die scheußlichen gelben Spitzenlichter sehen – also wurden nach Abklingen des vor- und nachweihnachtlichen Tottretens in der SCS (angeblich die größte "Shopping-Mall" in Europa) SMD-LEDs des Typ 603 bei Conrad eingekauft ... vorsichtshalber (ich kenne ja meine artistischen Künste mit dem Lötkolben) gleich 8 statt 6.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Löterei war gar nicht so schlimm, es ist nichts kaputtgegangen und nichts verschmort. Am Schlimmsten war eigentlich das Öffnen und Schließen des Gehäuses ... wer sich das überlegt hat ... ich weiß nicht. Ich kam auch öfter in den Genuß dieser nicht gerade Fingernagel-schonenden Prozedur, weil sich zwar alle unteren und ein oberes Spitzenlicht im schönen "golden white" (diese LED-Lichtfarbe ist etwas wärmer als das "sunny white") zeigten, ein oberes Spitzenlicht aber beharrlich dunkel bleiben wollte. Auch ein erneutes, sauberes Verlöten half nicht. Erst ein Nachmessen zeigte dann, daß die LED und auch die Lötstellen ok waren – letztlich unterbracht ein Kabel des Decoders eine Verbindung von federnden Kontakten, die aufgrund der Sandwich-Bauweise des Gehäuses und des Innenlebens des 5146 in Massen vorkommt. Kabel zur Seite ... und es geht alles!

Abb. 2: So soll es sein: Drei weiße Spitzenlichter!

Fazit: Ich in recht stolz auf das Ergebniss ... gerade, weil solche Elektro-Fummeleien bei mir eher selten auf der Tagesordnung stehen. Und für weitere solcher Projekte weiß ich ja jetzt Bescheid! Wenn Dolischo wie angekündigt noch Bei- und Steuerwagen herausbringt, bin ich gerüstet!

Nochmal in Sachen Mode

Auch wenn der Triebwagen wohl selten mit eingeschalteter Innenbeleuchtung unterwegs sein wird: Die fast komplett in Dunkelrot gehaltene Inneneinrichtung ist kein optischer Genuß. Es war schwer, Informationen über die Inneneinrichtung um 1960 zu bekommen – die dunkelroten Sitzbezüge waren aber eine Zutat aus späterer Zeit. Demnach erschienen Sitzbezüge in einem Maigrün korrekt zu sein, dazu ein grauer Linoleumboden und elfenbeinfarbige Wände.

So ist nun auch – soweit möglich – der Innenraum meines 5146 lackiert. Was man eventuell noch machen könnte ist, die Farbe der inneren Seitenwände auch anzupassen ... Wo ich schon dabei war, haben auch noch einige Fahrgäste Platz genommen. Man kann an dieser Stelle nicht wie im Fernsehen sagen, daß keine Lebewesen dabei zu Schaden gekommen sind – die armen Preiserlein mußten teilweise einiges an Unterschenkelfleisch opfern (sofern sie dieses nicht von Haus aus eh schon getan hatten). Neben einer gedeckteren Bemalung zur Anpassung an die Zeit um 1960 habe ich auch noch bei zwei Damen die Miniröcke in etwas "schicklichere" Exemplare verändert (dabei hilft einem sogenanntes "Miliput" sehr gut). Die ältere Dame, die in Abb. 3 im Vordergrund zu sehen ist, bekam auf Anregung eines FREMO-Kollegen noch ein passendes Kopftuch (und den Namen "Mitzi"), der ausgestreckte Arm "schrie" dann noch förmlich nach dem Stück Stoff, das sie nun hochhält.

Abb. 3: Die Ableidinger-Mitzi zeigt stolz den Stoff, den sie gekauft hat, um eine neue Hose für den kleinen Michi, den Lausbub vom Nachbarhof zu nähen

Ausblick

Der 5146 als Triebwagen soll nun noch feinere Radsätze nach RP25 bekommen – mal sehen, wo ich da passende finde. Dann ist noch eine leichte Alterung, vor allem im Bereich der Drehgestelle und des Daches, angesagt.

Und nachdem von Dolischo auch ein passender Beiwagen bzw. ein Steuerwagen angekündigt sind, gibt es hoffentlich demnächst noch einiges zum Lackieren und Bevölkern – der Steuerwagen kommt dann wohl auch wieder mit gelben Lampen und bedarf einer optischen Auffrischung.

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