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Bilderbuch: Irland 2005

Für den Eisenbahn-Interessierten ist Irland ein Land mit zwei Gesichtern – eine B&B-Wirtin schaute ganz traurig, als ich mich als solcher zu erkennen gab und meinte, daß es ja wohl leider nur noch sehr wenig Interessantes für mich gäbe. Andererseits gibt es neben Überresten von Burgen und Klöstern in Irland auch zahlreiche Überreste der früher zahlreichen Bahnlinien.

Natürlich ist Irland allemal eine Reise wert (oder zwei? ... oder drei? ...), bei der man sich auch mit der Geschichte des Landes befassen sollte. Erst die Geschichte lehrt einen, warum die Eisenbahn in Irland heute so aussieht, wie sie aussieht.
Durch einen regelrechten Boom wurde Irland wie England nach und nach von Breitspurstrecken durchzogen. Neben den Hauptverbindungen, von denen die meisten heute noch existieren (wenn auch oft ungenutzt), gab es zahlreiche Nebenstrecken, die oftmals weniger dicht besiedelte Gegenden erschlossen. Auch zu den zahlreichen kleinen Häfen führten viele Nebenstrecken (die sicher für den Modellbahner besonders interessant sind). Dazu kamen natürlich zahlreiche Schmalspurbahnen.
Viele Umstände in der Geschichte Irlands führten dazu, daß immer mehr Menschen ihr Glück in der Neuen Welt suchten. So wurden die Bahnen, die arme und dünn besiedelte Region erschliessen sollten oder Anschluß zu einem Hafen boten, zu schnellen und günstigen Möglichkeiten, der Heimat den Rücken zu kehren und mit einem Auswandererschiff nach Amerika zu reisen.
Natürlich verweisten dadurch viele Landstriche, so daß Bahnen unrentabel und geschlossen wurden.

Die heutige Eisenbahn besteht aus einigen Linien im Fernverkehr – im wesentlichen auf die Hauptstadt Dublin ausgerichtet – und den DART im Großraum Dublin. Eine Art S-Bahn.
Allerdings gibt es zahlreiche Museen und Museumsbahnen, auf den Strecken der irischen Eisenbahn gibt es außerdem Sonderfahrten mit alten Lokomotiven. Viele Museumsbahnen wachsen auch " und von Anstrengungen, Bahnstrecken für den Fern- und Regionalverkehr zu reaktivieren, kann man auch hören und lesen.

Die Bilder zeigen so ziemlich das meiste, was wir auf unserer knapp dreiwöchigen Reise durch Irland an Eisenbahnen und deren Resten gesehen haben. Mit dem Leihwagen unterwegs und Übernachtungen in B&Bs (Bed and Breakfast) hat man zahlreiche Möglichkeiten, die Sehenswürdigkeiten (Museen, Museumsbahnen etc.) aber auch die Hinweise auf ehemalige Eisenbahnstrecken anzusehen.
Noch ein paar Worte in der Reihenfolge, wie auch die Bilder zu sehen sind ...

Dublin hatte früher ein dichtes Straßenbahnnetz. Der Siegenszug des Autos hat dazu geführt, daß davon nichts mehr übrig ist – den Verkehr in der Stadt und zu den Vororten wickeln Busse ab. Seit einigen Jahren verkehren aber auf einer Nord-Süd-Strecke die sogenannten DART wie S-Bahnen, in westlicher Richtung fährt der ARROW. Und ganz neu ist auch wieder eine Straßenbahn, der LUAS, der aus den Westen durch die Innenstadt bis zum Hauptbahnhof Connolly Station führt.
In Dublin findet der Eisenbahnfreund auch die geeignete Lektüre für die weitere Reise.

Auf der Fahrt von Skibbereen nach Baltimore waren mir schon einige Dämme aufgefallen, teilweise auch Brückenköpfe, die eigentlich nur von einer Bahnlinie stammen konnten. Nachdem in dem kleinen Hafen auch einige Anzeichen dafür zu sehen waren, fragten wir abends unsere Wirtin danach (bleibt zu sagen, daß die Iren sehr gerne plaudern – und wenn es dann noch um die Geschichte ihrer Heimat geht ...). Sie erklärte uns, daß von Skibbereen eine Zweigstrecke nach Baltimore führte. In einem Buch mit zahlreichen alten Fotos aus der Gegend zeigte sie uns dann auch Bilder der Linie und der Bahnhöfe in Skibbereen (gleichzeitig Anschlußbahnhof zur schmalspurigen Scull - Skibbereen Railway) und Baltimore. Hätte man die Bahn nicht abgebaut, so hätten wir einen traumhaften Blick auf die Bucht mit der Bahnlinie davor von unserem Zimmer gehabt ... schade!

Neben Burren und den Clifs of Moher sollte man in Clare auch die "neue West Clare Railway" (WCR) besuchen. Der ehemalige Keilbahnhof in Moyasta (Junction) wurde von einer Gruppe Eisenbahnfreunde nach einer Idee von Joe Talor (dem örtlichen Pub-Besitzer) in ein Museum verwandelt, auf einer vielleicht 4 Kilomter langen Strecke fährt eine kleine Diesellok mit zwei Personenwagen.
Als ich nach einigen Stapeln Schmalspurgleis auf der anderen Seite der Straße fragte, erklärte mir Joe Taylor, daß an Erweiterungen der Bahn in beiden Richtungen schon gedacht wird. Auch hier wurde wieder lange geplaudert – Clare ist eine der Regionen, die unter der Abwanderung sehr stark gelitten haben und noch immer leiden.
Inzwischen besitzt die neue WCR auch eine der alten WCR-Dampfloks, die wieder aufgearbeitet wird. Charakteristisch für die alte WCR war aber der Einsatz von speziellen Dieselbussen. Sehr schöne Bilder und Texte zur WCR findet man in dem Buch "The West Clare Railway" von Joe Taylor (ja, genau der), erschienen bei Midland Publishing.

Interessant ist auch eine Fahrt mit der "Clonmacnoise & West Offaly Railway". Ein paar findige Mitarbeiter der Firma Bord na Mona, die östlich von Galway im Blackwater Bog (Moor) Torf abbaut, sind auf die Idee gekommen, daß weitläfige Feldbahnnetz auch touristisch zu nutzen.
Mit einer kleinen Lok und einem Wagen geht es so mit Erläuterungen zu Moor und Torfabbau über gut vier Kilometer Feldbahnstrecke – eine sehr schaukelige Angelegenheit. Zwischendrin sieht man immer wieder Torfzüge und neben dem kleinen Bahnhof stehen einige alte Loks, Loren und Maschinen.

Die Bahnstrecke von Galway (bzw. Athenry) in den Norden, die knapp neben unserer Ferienwohnung vorbeiführte entpuppte sich dann leider als eine von denen, auf denen seit Jahren kein Zug mehr fährt (etwa 15, so meinte die Wirtin – aber davor seien dort noch regelmäßig "steam engines" gefahren!). Wieder schade!
Ein Besuch auf dem Bahnhof von Galway (ein Bahnsteiggleis!) holt einen dann in die Realität zurück ... acht Züge täglich nach Dublin, am Wochenende sechs, das war's!

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JoJoThumb © Johannes Tschebisch

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Zuletzt bearbeitet am 21. August 2005 Anregungen, Probleme? Mail an Webmaster